Abb. oben: Blick in die Ausstellung; Bilder von Gabriele Eberspächer
Gabriele Eberspächer: Bilder
Susanne Pöhlmann: Skulpturen
Matheus Romanetto: Klangcollage „Unterwelten“
In einer neuen Werkserie setze ich mich mit dem Thema Artensterben – Artenschutz auseinander und präsentiere erste bildliche Umsetzungen zu dieser Thematik, eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes am Beispiel so unterschiedlicher Tierarten wie Tigern, Koalas und Insekten. Letztere nehmen dabei einen breiten Raum ein; während des vergangenen Jahres widmete ich mich ihnen in einer Art zeichnerischen Feldforschungsprojekt. Dabei entstand unter anderem ein aus 101 Einzelzeichnungen toter Insekten zusammengesetztes großes Bildtableau.
Susanne Pöhlmann präsentiert Engel-Skulpturen aus Serpentin, die in den letzten 10 Jahren entstanden sind. Die Arbeiten sind abstrakt, es geht um die „Idee eines Engels“. So bestehen Körper und Flügel beispielsweise aus einer Rhombe oder vereinfachten geometrischen Formen. Detaillierter ausgearbeitet sind dagegen die Gesichter.
Engel sind immer auch Hoffnungssymbole. Die Künstlerin ist unter anderem inspiriert von den Engelzeichnungen Paul Klees, die dessen gesamtes Schaffenswerk durchziehen.
Während der Ausstellung wird die extra komponierte Klangcollage „Unterwelten“ von Matheus Romanetto zu hören sein.
Ausstellungsort: Club Voltaire e.V., Haaggasse 26 B, 72070 Tübingen
Ausstellungsdauer: 14. -24. April 2022
Öffnungszeiten: täglich von 15 – 19 Uhr
4 Studien:
Black Summer, dreiteilig:
Klangcollage Unterwelten
Unterwelten hören Sie hier: https://soundcloud.com/capotheus/unterwelten
Unterwelten befasst sich mit der menschlichen Beziehung zur Natur, zum Tod und zum Heiligen. Der 80-minütige Loop enthält Aussagen von zwanzig Frauen über Mythen, Rituale und Überlieferungen. Sie teilen uns außerdem persönliche Geschichten und Träume über solche Themen mit. Wir erhaschen so einen flüchtigen Blick der verschiedenen kulturellen und persönlichen Reak-tionen auf einige grundlegende Lebensthemen.
Im Dialog mit den Stimmen spielen 15 Musiker*innen eine Auswahl von Instrumenten aus verschiedenen musikalischen Traditionen, die von jahrhundertealten musikalischen Dialekten bis hin zu zeitgenössischer Elektronik reicht. Insgesamt hören wir 19 Instrumente und 14 Sprachen aus 22 verschiedenen Ländern.
Unterwelten steht für ein Wagnis in die Möglichkeiten der Elektroakustischen Musik. Das Werk erforscht die möglichen Beziehungen zwischen Musik und Sprache: jenseits der Funktion von Musik als Begleitung zur Stimme, wird hier die Stimme auch aufgrund der ihr eigenen Musikalität eingesetzt, und Instrumente werden aufgrund ihrer Sprache-ähnlichen Charakteristika verwendet.
Als Klangkulisse für die Ausstellung „Von Engeln, Tigern und Insekten“ zielt Unterwelten darauf ab, die menschliche Perspektive einzuführen als Kontrapunkt zur Betonung der nicht-menschlichen Naturphänomene (Gabriele Eberspächer) und des Übernatür-lichen oder Göttlichen (Susanne Pöhlmann).
Verantwortliche:
Komposition: Matheus Romanetto
Aufnahme: Matheus Romanetto (einige Musiker und Stimmen wurden selbst aufgenommen)
Produzent und Mischer: Victor Buendía Ruiz-Azuaga
Musiker*innen:
Alhamza Aldhufairi (Irak): Qanun
Ansgar Schwarzer (Deutschland): Violine
Blanche Marguerite Oguey (Frankreich, Deutschland): Nyckelharpa
Friedemann Bullinger (Deutschland): Tenor Saxophon
Isaac Smith (England): Oud
Julie Friedrich (Deutschland, Irland): Didgeridoo
Juliette Mercier (Frankreich): Tenor Saxophon, Soprano Saxophon
Matheus Romanetto (Brasilien): Gitarre, Handpan, Gamelan, Tittydidge, Singing bowls, elektronische Geräusche
Mohammed Saleh (Palästina): Darbuka
Neda Nikolić (Serbien): Frula
Paul Wellingerhof (Deutschland): Alt Saxophon, Soprano Saxophon
Steve Smacz (Deutschland): Akkordeon
Süel Saracoglu (Türkei): Handpan
Thomas Antonios (Belgien, Libanon): Bouzouki
Victor Buendía Ruiz-Azuaga (Spanien): Synthesizer
Stimmen:
Ana Clara Alves de Oliveira (Brasilien)
Anna (Deutschland)
Anouk Vinders (Niederlande)
D. (Algerien)
Gabriela Alejandra (Chile)
Jasmine (Giovane Yoda) (Italien)
Letícia (Brasilien)
Louise Calzada (Frankreich)
M. (Russland)
Mihaela Andreea Andrei (Rumänien)
Miri (Dänemark)
Rasha Deeb (Syrien)
Rebecca Nachtigall (Deutschland)
Rebecca (Deutschland)
Ruonmi Li (China)
Sabrina Joaquim (Brasilien)
Sanja Popović (Kroatien)
Sara Blanco (Spanien)
Sophia Sokolov (Deutschland, Italien)
Tara Finn (Frankreich)
Einige der interviewten Personen wollten anonym bleiben oder nur mit Vornamen genannt werden.
Danksagung an: Nikolai von Krusenstiern, Larissa von Krusenstiern, Thomas Beaussier, Julie Friedrich, Paul Wellingerhof, Isaac Smith, Monika Popović und Rasha Deeb, die Technik und Raum für die Aufnahmen zur Verfügung gestellt haben.
Skulpturen von Susanne Pöhlmann: