Abb. oben: Im Gespräch mit Ausstellungsbesuchern (Foto: Serge Le Goff)


Combinations

08. und 09. November 2014

 

Veranstaltungsort:

AVA - Academy of Visual Arts, Ostparkstraße 47 - 49, Frankfurt/Main

 

Organisator:

SKOP - Verein für neuere künstlerische Ausdrucksformen e.V., Rohmerstraße 6, 60486 Frankfurt

 

SKOP stellt mit seinen Veranstaltungsreihen zeitgenössische künstlerische Arbeiten, die neue Ansätze verfolgen oder exemplarisch neuere Entwicklungen widerspiegeln, der Öffentlichkeit vor. SKOP ist interdisziplinär ausgerichtet. Es beleuchtet parallele Ansätze in den diversen künstlerischen Sparten, Wechselwirkungen zwischen den Kunstdisziplinen und Einflüsse der Natur- und Geistes-wissenschaften. Die Veranstaltungsreihen gehen den Entwicklungslinien Einzelner oder Gruppen nach. SKOP führt Veranstaltungen in Form von Konzerten, Lesungen, Ausstellungen, Symposien, Installationen und Projektionsvorführungen durch. SKOP ermöglicht neben der Präsentation der jeweiligen Arbeit die Diskussion mit dem Publikum und dem Akteur. Sie trägt Wesentliches zum Ver-ständnis der voraussetzungsvollen Arbeiten bei und verdeutlicht die gedanklichen Vorstellungen oder die theoretische Position.

www.skop-ffm.de

 

Teilnehmende 2014:

Claudia Robles-Angel, Kolumbien

Lucas Gutierrez, Deutschland

PHONOPHON, Deutschland

Gero Koenig, Deutschland

Peter Wießenthaner, Deutschland

Gabriele Eberspächer, Deutschland

 

Bei dieser Veranstaltung präsentiere ich:

 

Variable Bilder

"Variable Bilder" ist eine Serie von mehrteiligen, aus bis zu 36 Einzelteilen bestehenden Bildsequenzen. Das Format der einzelnen Teile ist DINa4, jedes DINa4-Blatt besteht aus drei übereinandergelegten Bildschichten. Die Motive der einzelnen Blätter sind geometrische Formen; jedes Blatt enthält eine strenge Form sowie eine freie/aufgebrochene Form. Diese Formen wiederholen sich durch die verwendetet Kopiertechnik auf jedem Blatt; die einzelnen Blätter lassen sich immer neu und anders zusammensetzen: Addition, Reihung, Symmetrie, Asymmetrie. So ergeben sich geometrisierte, rhythmisierte, ornamentale Anordnungen.

Diese Arbeiten sind variabel, die Variabilität richtet sich dabei nach der Raumsituation. Erst im Ausstellungsraum entsteht das fertige Bild. In jedem Raum kann das Werk eine andere Erscheinungsform annehmen. Variabel ist die Außenform; eine Gliederung in einem festen rechteckigen Block ist ebenso möglich wie eine aufgebrochene Form mit "Leerstellen" oder eine Präsentation über Eck. Variabel ist auch die Innenform: Durch Wenden, Auf-den-Kopf-Stellen, Spiegeln der einzelnen Blätter entstehen verschiedene rhythmische Anordnungen; die Zwischenformen verändern sich.

In die Reihe der "variablen Bilder" gehört auch eine Serie von zweiteiligen Bildern in Acrylfarbe auf Leinwand größe-ren Formates: Dreieckspaare in komplementären Farbschichtungen. Viele reine Farbtöne werden übereinander ge-spachtelt, wobei sich die Farbmodulationen und -mischungen direkt auf der Leinwand ergeben. Durch das Nass-in-Nass-Spachteln von bis zu vier Farbtönen ineinander, durch das Überlagern der einzelnen Schichten entsteht eine Farbfläche, die gleichzeitig Dichte und Transparenz besitzt. Eine letzte, weiße Farbschicht wird aufgetragen, wobei jeweils eine Dreiecksform ausgespart wird. Die Form des Dreiecks wird intuitiv gefunden und richtet sich nach der Farbbewegung auf der Leinwand. Die spiegelbildliche Dreiecksform in einer Kontrastfarbe erzeugt eine Dualität, die sowohl auf Spannung als auch auf Harmonie beruht. Zwei dieser Bildpaare werden bei der Veranstaltung "combina-tions" zu sehen sein.

Meine Grundidee bei den variablen Bildern ist, auf Räume zu reagieren, d.h. in jedem Raum, an jedem Ort werden die Werke neu komponiert, entsteht das Gesamtbild neu. Es gibt dabei schier unendliche Möglichkeiten; dennoch gibt es keine Beliebigkeit, denn die Anordnungen folgen einem immanenten Ordnungsprinzip. Ein spielerischer Umgang und ein sensibles Reagieren auf die Raumsituation schließen sich nicht aus.

Die Werkserie "Variable Bilder" entstand Anfang der 90iger Jahre; sie wurde 1992 in der Galerie Wank in Jena ge-zeigt sowie 1993 im ProVisorium Nürtingen. Drei Arbeiten aus der Werkserie wurden außerdem 1992 bei der 8. Kunstmesse der Künstlerinnen im FrauenMuseum Bonn vorgestellt. Die SKOP-Veranstaltung "combinations" bietet nun erneut die Gelegenheit, die "variablen Bilder" in einem neuen Kontext zu präsentierten - und dabei eine unge-wöhnliche Aufführungsform zu wählen.

Fotos: Serge Le Goff

Fotos: Gabriele Eberspächer

o.T., 10-teiliges Bildensemble, sechs beispielhafte Anordnungsmöglichkeiten